Bei einer milden Verlegung der Atemwege kann die Person noch husten oder sprechen. Spontanes husten ist effektiver und sicherer als jede von Ihnen durchgeführte Maßnahme. Nehmen Sie deshalb keine Fremdkörperentfernung vor. Es besteht die Gefahr, dass der Fremdkörper dadurch die Atemwege vollständig verlegt!
Bringen Sie den Betroffenen in eine aufrechte Position, in der er sich wohlfühlt und atmen kann.

• Beruhigen und ermuntern Sie den Betroffenen zu husten und überwachen Sie ihn dabei kontinuierlich.
• Setzen Sie den Notruf ab, falls sich das Atemproblem nicht bessert.

Falls der Betroffene nicht husten oder schlecht atmen kann und noch bei Bewusstsein ist, versuchen Sie sofort, ihn künstlich durch Rückenschläge oder Oberbauchkompressionen zum Husten zu bringen. Ein anderer Helfer soll schnellstmöglich den Notruf absetzen.
Neigen Sie den Betroffenen leicht nach vorne und stützen Sie seinen Brustkorb mit der anderen Hand ab.
 
Schlagen Sie mit der flachen Hand bis zu 5 Mal zwischen die Schulterblätter auf den Rücken. Falls es nicht gelingt, den Fremdkörper zu entfernen und die Person weiterhin bei Bewusstsein ist, führen Sie bis zu 5 Oberbauchkompressionen durch:
 

• Greifen Sie dem Betroffenen von hinten unter die Achseln, legen Sie die geballte Faust zwischen Nabel und Brustbein und ziehen Sie diese mithilfe der zweiten Hand stark nach innen und oben.
• Führen Sie abwechselnd 5 Rückenschläge und 5 Oberbauchkompressionen durch, bis sich der Fremdkörper löst oder der Betroffene bewusstlos wird.
• Wird der Fremdkörper erfolgreich ausgestoßen, beurteilen Sie den Zustand des Betroffenen. Er sollte wegen der Verletzungsgefahr oder möglicher Reste des Fremdkörpers in den Atemwegen von einem Arzt untersucht werden.
• Falls die Atemwegsverlegung weiter besteht und der Betroffene bewusstlos wird, begleiten Sie ihn auf den Boden. Öffnen Sie den Mund und suchen Sie nach sichtbaren Fremdkörpern, die Sie entfernen können.
• Setzen Sie den Notruf ab und starten Sie sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung. Kontrollieren Sie vor den Beatmungsversuchen stets den Mund des Betroffenen auf sichtbare Fremdkörper.